Im Folgenden lest ihr wie ich von meiner Schwangerschaft erfahren habe, welche Signale der Körper euch im Falle einer Schwangerschaft gibt und wie vertrauenswürdig Schwangerschaftstests für Zuhause sind.
So ein positiver Schwangerschaftstest kann einen ganz schön aus der Bahn werfen. Die Frage “bin ich schwanger?” stellen sich viele Frauen im Laufe ihres Lebens, auch ohne aktuellen Kinderwunsch, weil die Periode in den seltensten Fällen regelmäßig und pünktlich kommt (Warum das eigentlich so ist, lest ihr hier.
Ich habe vor meiner Schwangerschaft drei Jahre mit der symptothermalen Methode (auch bekannt als natürliche Familienplanung) verhütet. Dadurch hatte ich ein gutes Körpergefühl für mich, meinen Zyklus und die Veränderungen im Zyklusverlauf entwickelt. Anfang 2019 bekam ich die Diagnose eines Hirntumors gestellt und das hat unter anderem auch meinen Zyklus durcheinander gebracht.
Der Körper reagiert auf Stress, egal mit welchen Umständen er in Zusammenhang steht, unter anderem hormonell und davon spürst du zunächst nichts. Deshalb verschob sich mein Eisprung unbemerkt um mehrere Wochen und zu dem Zeitpunkt, an dem ich schwanger wurde, rechnete ich schon längst mit meiner Periode.
Ganz klassisch: Überfällig
Stattdessen blieben meine Tage weiterhin aus, nach zwei Wochen “überfällig sein” machte ich einen Schwangerschaftstest – das Ergebnis war positiv. An den ersten Gedanken in diesem Moment kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber ich weiß noch, dass ich in diesem Moment die berühmte Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebt habe. Im nächsten Augenblick habe ich meinem Mann den positiven Test unter die Nase gehalten und wir konnten es beide erstmal gar nicht fassen.
Die Emotionen in diesem Moment können überwältigend, wunderschön oder auch bedrückend sein. Ich finde, es gibt hier kein richtig oder falsch. Keine Schwangere sollte ihre Gefühle in diesem Moment unterdrücken oder verstecken müssen, alles ist erlaubt. Denn egal, ob zu diesem Zeitpunkt ein Kinderwunsch besteht oder nicht, die Information “du bist schwanger” hebt die eigene Welt aus den Angeln und will erst einmal verarbeitet werden.
Glaubwürdigkeit von Schwangerschaftstests
Ich bin ein rationaler Mensch und abgesehen vom Ausbleiben der Periode konnte ich keine Schwangerschaftsanzeichen an mir feststellen. Deshalb googelte ich als erstes, wie vertrauenswürdig das Ergebnis eines heimischen Schwangerschaftstests ist. Während die Urin-Frühtests eine relativ hohe Fehlerquote aufweisen, ist ein klassischer Urin-Test in der Regel sehr zuverlässig. Er kann frühestens 14 Tage nach der Befruchtung, also zum Zeitpunkt der eigentlich fälligen Periode, oder wenn man überfällig ist angewendet werden.
Ein solcher Schwangerschaftstest misst die hCG-Konzentration im Urin. Das Hormon kommt bei nicht-schwangeren Frauen im gebärfähigen Alter in einer Konzentration von 1U/l (U = Enzymeinheit) im Blut vor. 1 Auch bei Männern ist das Hormon nachweisbar, da es in kleinen Mengen in den Hoden gebildet wird. Der Grenzwert beträgt hier 2 U/I. In sehr seltenen Fällen kann ein erhöhter hCG-Wert auf eine Tumorerkrankung hinweisen.
Klassische Urin-Tests sind vertrauenswürdig
Der hCG-Wert verdoppelt sich zu Beginn der Schwangerschaft innerhalb von 24 Stunden und später alle drei bis fünf Tage. Zwei Wochen nach der Befruchtung beträgt der Wert demnach schon rund 65.500 U/I. Weil der Wert am Anfang schnell steigt, kann er nach eindeutig im Urin nachgewiesen werden. In der Regel ist das Ergebnis eines Urin-Schwangerschaftstests zu diesem Zeitpunkt vertrauenswürdig. Wirklich verlässlich kann eine Schwangerschaft aber nur von einem Arzt festgestellt werden.
Meine nächste Amtshandlung war deshalb das Vereinbaren eines Arzttermins. Sollte euch dieser Termin noch bevorstehen, erwartet am besten keine überschwänglichen Beglückwünschungen oder gar das Aushändigen eines Mutterpasses. In meinem Fall verlief der Termin ziemlich nüchtern, denn beim allerersten Arzttermin geht es um eine Untersuchung, welche in Kombination die Schwangerschaft bestätigen oder auch falsifizieren können.
Erste Anzeichen einer Schwangerschaft:
- Das Ausbleiben der Regel
- (Morgen-)Übelkeit (vor allem zwischen der sechsten und zwölften Schwangerschaftswoche)
- plötzliche Abneigung gegen bestimmte Gerüche oder Geschmacksrichtungen
- Spannungen in der Brust
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit
- Verstärkter Geruchssinn
- Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, hohe Verletzlichkeit
(Quelle: Hebamme Miriam Meyer)
Miriam Meyer
- Hebamme
- Schwerpunkt Wochenbettbetreuung
- Mama von einem zweijährigen Sohn
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