Das wichtigste Dokument während der Schwangerschaft ist der Mutterpass. Leider ist er im Original weder besonders schön anzusehen, noch handtaschen-stabil. Die Rettung vor Kaffeeflecken, Lippenstiftstrichen und neugierigen Geschwisterhänden bietet eine stabile Hülle. 

Auf der Suche nach einem schönen Geschenk für eine schwangere Freundin habe ich eine Mutterpasshülle genäht. Am Ende hat sie mir so gut gefallen, dass ich auch gleich noch eine für mich gemacht habe – so ein wichtiges Dokument hebt man schließlich auf und wer weiß, vielleicht kommt er ja auch noch einmal zum Einsatz. Bis dahin ist mein Mutterpass jedenfalls hübsch verpackt und gut geschützt. 🙂

Eine solche Mutterpasshülle könnt ihr ganz einfach selber nähen. Die Anleitung findet ihr in diesem Video von DIY-Eule. Meine Variante habe ich ein wenig vom Original abgewandelt: Sie besteht aus zwei statt drei verschiedenen Stoffen, hat ein großes Sichtfenster und wird mit einem (optional personalisierbaren) Gummiband zusammen gehalten. Außerdem habe ich auf die Vorderseite das Motiv einer schwangeren Frau geplottet.

Das braucht ihr, bevor es losgehen kann:

  • Zwei verschiedene Baumwollstoffe (aus dem Nähladen oder hier *)
  • Passendes Schrägband (aus dem Nähladen oder
    hier
    *)
  • Bei dünnen Stoffen eine Bügeleinlage zur Verstärkung (z.B. in der Stärke H250*)
  • PVC-Folie, am besten 2 mm stark (aus dem Baumarkt oder hier *)
  • Waschbares Papier/Snap Pap (aus dem Bastelladen oder hier *)
  • Elastisches Gummiband (z.B. hier *) und Buchstabenperlen (z.B. hier *)
  • Nähmaschine und Nähutensilien

Ihr benötigt folgendes Material:

  • Für die Hülle 21×29 cm, je 1x aus dem Außen- und Innenstoff
  • Optional (zur Verstärkung) 19×27 cm, 1x oder 2x aus der Bügeleinlage
  • Für die großen Fächer 26×21 cm, 2x aus dem Innenstoff
  • Für die kleinen Fächer 16×13 cm, 2x aus dem Innenstoff
  • Für die Sichtfenster 21×12 cm, 1x aus PVC und 5×9 cm, 1x aus PVC
  • Für das Namensschild 5×9 cm, 1x aus Snap Pap
  • Für das Außenband ein Stück Gummikordel (ca. 25 cm lang) und Buchstabenperlen nach Wahl, z.B. das Wort “Mutterpass”

Auf die Plätze – fertig – nähen!

Die einzelnen Schritte werden von Nastja detailliert erklärt, ich habe das Video beim Nähen immer wieder pausiert und die Schritte einfach unmittelbar nachgemacht.

Meine Tipps:

  • Bereitet das Sichtfenster schon vor dem Nähen vor, da ihr hierfür anderes Material und Werkzeug benötigt und dann nicht im Näh-Flow unterbrochen werdet
  • Ich habe das Sichtfenster in der Größe 5×9 cm zugeschnitten, damit genug Platz für Name, Geburtsdatum und Anschrift ist (das sind normalerweise die Gesundheitsdaten, die der Arzt auf einen Blick wissen möchte. Sind sie nicht auf einen Blick von außen erkennbar, müsst ihr den Mutterpass möglicherweise beim Arzt aus der Hülle nehmen und Beschädigungen in Kauf nehmen)
  • Falls die PVC-Folie beim Nähen am Metallfüßchen hängen bleibt, legt ein Stück Seidenpapier dazwischen – das lässt sich nach dem Nähen rückstandslos wegzupfen und ist so dünn, dass es die Naht nicht stört
  • Wollt ihr eure Mutterpasshülle beplotten, solltet ihr das unbedingt nach dem Zuschneiden und vor dem Zusammennähen machen, da die PVC-Folie keine Hitze (von Bügeleisen oder Presse) verträgt

Damit die Hülle in der Handtasche nicht zerfleddert, sondern immer alles zusammenhält, habe ich zusätzlich ein Gummiband festgenäht. Wenn ihr auch eines einnähen möchtet, macht ihr das am Besten im vorletzten Nähschritt nach dem Befestigen des Namensschildes. 

Als erstes solltet ihr die Perlen auffädeln, sofern ihr welche verwenden möchtet. Zieht dann das Gummiband straff entlang der Hülle, knickt die beiden Enden jeweils ca. 2 cm um und steckt sie mit Klammern an der Rückseite der fertigen Innentasche fest. Die beiden großen Stoffstücke eurer Mutterpasshülle legt ihr dann rechts auf rechts übereinander, die Enden der Kordel sind dazwischen versteckt. Näht dann mit einem cm Nahtzugabe einmal rundherum, lasst an der langen Kante eine Wendeöffnung und schneidet die Nahtzugabe zurück. Dann wendet ihr alles, formt die Ecken und Kanten gut aus und schließt die Wendeöffnung per Hand (zum Beispiel mit dem Matratzenstich). 

Fertig! 🙂

Mutterpasshülle_DIY
Mutterpasshülle_DIY